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Besuch mit besonderem Anlass

 

Afrika. Ein Kontinent voller Geheimnisse, voller Geschichten und Erzählungen, voller Gegensätze und Besonderheiten. Afrika beinhaltet 55 Länder von denen Algerien das Größte ist. Ein sehr kleines Land ist Gambia.

 

Gambia liegt im Westen Afrikas und hat eine Fläche von nur rund 11.000km². Das entspricht nicht einmal der Fläche von Sachsen. Insgesamt leben etwa 2,1 Millionen Menschen in Gambia. In Berlin allein wohnen sogar rund 3,7 Millionen und damit fast doppelt so viele wie in ganz Gambia. Doch was macht Gambia so interessant und dennoch erwähnenswert?

 

Ihr habt bestimmt alle mitbekommen, dass am Donnerstag sechs Gambianer bei uns in der Schule zu Besuch waren. Dieses Mal lag es nicht an einem der zahlreichen Austausche die unsere Schule macht (leider!), sondern, weil sich die sechsten Klassen seit 2008 sozial engagieren und auf verschiedene Art und Weise Spenden sammeln. Dieses Jahr beispielsweise wurde ein Buffet zum Elternabend auf gestellt durch welches 400€ gesammelt wurden. Jener Check wurde am 26.09.2019 im zweiten Block feierlich übergeben. Ihr fragt euch, wer genau unsere Gäste waren und was noch alles während dieses Blockes passiert ist?

 

Alles in allem waren nicht so viele beteiligt. Es gab Vertreter aus jeder sechsten Klasse, zwei Schülerinnen vom Schülerrat und zwei Redakteurinnen von provoKant. Natürlich waren auch ein paar Lehrer und Frau Palluch anwesend. Unsere Gäste hießen Peter, Karamba, Hawa, Fatou, Haddy und Yunus.

 

Bevor die Geldchecks übergeben wurden, durften wir Schüler und Lehrer die Afrikaner ausquetschen und konnten so vieles über Gambia und seine Einwohner erfahren. Das erste, was wir erfuhren kam uns allen komisch vor. Wusstet ihr schon, dass es in Gambia üblich ist, bis zu vier Ehefrauen zu haben? Außerdem hatten mache unserer Gäste auch bis zu sieben Kinder.

 

Die Kinder gehen in Gambia zum Teil schon ab dem 3. Lebensjahr in die Schule. Da von unseren Spenden zwei Schulen aus Gambia profitieren, waren auch ein Schulleiter und eine Schulleiterin da. Sie haben uns erzählt, dass die Kinder-abhängig von der Schule-30 Minuten- oder 45 Minuten-Stunden haben und der Schultag in den Grundschulen aus einem gemeinsamen Frühstück, Unterricht und Mittagessen besteht. In den Unterrichtsstunden lernen die Kinder mit Zahlen und dem Alphabet umzugehen. Ebenfalls lernen sie schon sehr früh Englisch, weil dies die Amtssprache Gambias ist. Neben Englisch gibt es vier weitere, in Gambia stark verbreitete, Sprachen, mit denen die Kinder aufwachsen.

 

Hawas Schule hat vier Lehrer, die sich um 74 Schüler kümmern müssen. Yunus Schule hat fünf Lehrer und 80 Schüler. Deshalb lernen die Kinder in Klassen, die aus rund 30 bis 40 Schülern bestehen. Wenn ein Schüler einmal fehlt, dann muss der jeweilige Lehrer zu dem Schüler nach Hause gehen und nachschauen, ob sich das Kind dort befindet.

 

Wenn die Kinder mit der Grundschule fertig sind, können sie eine der rund 50 High Schools Gambias besuchen. Das große Ziel ist es, Geld für einen sogenannten „skills centre“ zu sparen. Die Universitäten sind sehr teurer und deshalb wollen unsere Gäste ein Ausbildungszentrum errichten. Das Ziel, welches aktuell verfolgt wird, ist ein neues Bantaba für eine der Schulen. Ein Bantaba ist ein Treffpunkt. Das letzte Mal wurden unsere Spenden dafür genutzt, einen Spielplatz zu bauen. Ebenfalls werden die Schuluniformen der Kinder damit finanziert.

 

In der Freizeit spielen die Jungen gerne draußen auf den Spielplätzen oder kicken mit dem Ball. Die Mädchen hingegen müssen viel im Haushalt helfen und haben daher nur sehr wenig Freizeit. Wenn man draußen herum läuft muss man keine Angst vor gefährlichen Tieren haben. Es gibt im Wasser zwar Krokodile, in den Orten sind jedoch bloß herumstreunende Katzen und Hunde, sowie Affen, die einem gerne mal das Essen aus der Hand stehlen. Auch Peter hat uns erzählt, wie ihm schon einmal ein Sandwich aus der Hand genommen wurde.

 

Zu besonderen Feiertagen isst die Gambianische Bevölkerung gerne Reiseintopf mit Fisch oder Fleisch, Zwiebeln und z.B. Erdnüssen. Fisch wird aber auch generell oft gegessen. Immerhin ist das Land nach einem Fluss benannt und befindet sich hauptsächlich an seinen Ufern.

 

Eine der letzten Fragen, die wir gestellt haben war, wie sie Deutschland finden. Unser Besuch war bereits in Berlin und zuvor auch schon im Erzgebirge und darum erzählten sie uns, wie schön die Häuser und Städte seien und dass es toll ist, dass alles so grün und natürlich ist.

 

Man kann von Leipzig aus direkt nach Gambia fliegen, so wie die Sechs es gemacht haben.

 

 Ob eine Abschlussklasse wohl dem Aufruf unserer Gäste folgt und einmal unsere zwei Partnerschulen besucht?

      

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