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15. Dezember

Heute ist der große Tag. Charm und ich gehen in die Stadt um für die anderen Mädchen Wichtelgeschenke zu kaufen! Schon ganz früh am Morgen sind wir aufgestanden, haben uns leise fertig gemacht und sind nach unten gegangen wo schon unser Fahrer auf uns wartete. Als wir endlich im Wagen saßen und Richtung Stadt fuhren, wurde Charm plötzlich blass. „Was ist los?“, fragte ich sie besorgt. „Ach nichts.“, erwiderte sie abwinkten, „Wir sind nur gerade an meinem alten Zuhause vorbeigefahren. Es fühlt sich immer noch komisch an nicht mehr dort zu wohnen.“ „Es tut mir wirklich leid Charm!“, sagte ich zu ihr und nahm ihre Hand, „Komm lass uns an das Gute denken! Wir fahren in die Stadt um Geschenke zu kaufen!“ „Du hast Recht. Du bist eine gute Freundin Dove. Und deswegen tut es auch so weh zu wissen, das du bald nicht mehr da bist.“

 

Als wir in der Stadt ankamen stiegen wir aus und ich sah mich staunend um. Es hatte sich so viel verändert seit ich das letzte Mal hier war. Wo ich auch hinschaute lag Schnee, von überall her konnte ich Weihnachtsmusik hören und wenn man einmal einen kleinen Blick in ein Fenster werfen konnte sah man Weihnachtsbäume und anderen Schmuck, den ich noch nie gesehen hatte. „Tja.“, sagte Charm zu mir die anscheinend meinen Blick gesehen hatte, „Das ist Weihnachten Dove. Willkommen in der besten Zeit des Jahres.“

 

Wir gingen als erstes in den Buchladen. Dort kauften wir ein paar Pixis für die ganz kleinen Mädchen und ein paar neue (dicke) Bücher für uns. Dann gingen wir in eine Apotheke um erstens neue Medikamente gegen mein Fieber zu kaufen und zweitens um die Bonbons zu kaufen die Alice so mag. Wir gingen noch in viele andere Läden und als wir 15 Uhr wieder von unserem Fahrer abgeholt wurden, hatten wir reiche Beute gemacht. (Selbst für unsere Hausmutter hatten wir etwas bekommen: Einen blauen Füllfederhalter mit goldener Verzierung.)

 

Wieder am Waisenhaus angekommen, schmuggelten wir unsere Geschenke nach oben in unser Zimmer und verstauten sie unter meinem Bett. Wir berieten noch eine ganze Weile wie wir die Geschenke am besten zustellen wollen. Dann gingen wir hinunter zum Abendbrot.

 

Abends lagen wir noch lang wach in unseren Betten, redeten über den aufregenden Tag und lasen in unseren neuen Büchern.

 

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