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Der Konflikt zwischen Israel und Palästina

Zwischen Verstehen, Verständnis und Planlosigkeit

Die Nachrichten rund um Israel, den Gazastreifen und die Terrororganisation Hamas haben seit der Unterzeichnung der Waffenruhe wieder deutlich abgenommen. Die gewaltsamen Auseinandersetzungen hat aber wahrscheinlich jeder mitbekommen. Jedoch können wir nicht einfach von irgendwelchen Angriffen und Waffenruhen sprechen, denn mit dem Nahost-Konflikt ist folgender Gedanke verbunden: Die Problematik ist viel zu kompliziert, um sie auf eine kleine Anzahl von Aussagen zu reduzieren. Denn zweifelsfrei würde es jeden Rahmen sprengen, allein nur den Versuch zu unternehmen, diesen Konflikt verständlich zu erklären.

 

Ein wichtiger Bestandteil des Konfliktes ist, dass vieles nur schwer nachzuvollziehen ist. Nicht nur die verschiedenen Lebensrealitäten, sondern auch das Verhältnis zur Geschichte - besonders seit 1933 mit Errichtung der NS-Diktatur in Deutschland - und alles darauf Folgende bis zum heutigen Tag, können als unüberwindbare Brücken im Verständnis aufgefasst werden.

 

Allein die Diskussion über den zeitlichen Anfang ist sehr emotional aufgeladen und ein weiterer, sehr oft gehörter Satz in Verbindung mit diesem Konflikt lautet: Die richtige Antwort auf die Frage nach dem zeitlichen Beginn gibt es nicht. Prinzipiell treffen diese Sätze auf quasi alle Konflikte zu, aber besonders im Krieg bzw. in der Auseinandersetzung zwischen Israel und Palästina hört man es immer wieder und sicherlich wird man es noch oft zu hören bekommen.

 

Es gibt einige gute Quellen, die sich der Aufgabe annehmen den Nahost-Konflikt wenigsten in Ansätzen zu greifen versuchen. `Informiert euch!´, das ist der erste Appell dieses Artikels. Es ist ein wichtiger Konflikt, der für Deutschland besondere Rolle spielt.

 

Warum? Die Medien berichten viel über die aktuellen Geschehnisse. Bereits 2008 wurden die Medien von Merkels Aussage behäuft. Als erste deutsche Bundeskanzlerin in Israel wurde sie empfangen: „Diese historische Verantwortung Deutschlands ist Teil der Staatsräson meines Landes. Das heißt, die Sicherheit Israels ist für mich als deutsche Bundeskanzlerin niemals verhandelbar.“

 

Zu klären sind jetzt einige Fragen und nicht alle werden hier beantwortet können, doch ihr sollt auch angeregt werden über den Artikel hinaus zu recherchieren. Was heißt Staatsräson und was bedeutet das für die deutsche Bewertung eines gewaltsamen Konfliktes im Nahen Osten?

 

Bei dem Wort „Staatsräson“ handelt es sich um eine sehr alte Überzeugung, dass die Interessen des Staates über denen von allen anderen stehen. Wenn es dem Staat dient, dann wird dadurch der Legitimationsversuch gemacht, gegebenenfalls andere in ihren Freiheiten einzuschränken. Dieses Bild ist auf die heutigen Nationalstaaten nicht eins zu eins zu übertragen, vieles hat sich seit dem Mittelalter verändert. Aber in Bezug auf das Zitat von Angela Merkel kann interpretiert werden, dass Israels Sicherheit als Staat, der in Konsequenz der Verfolgung und Vernichtung von Juden in Europa 1948 gegründet worden war, eine besondere Verantwortlichkeit für Deutschland bedeutet. Das ist alles sehr abstrakt und wenig konkret. Gerade daran reiben sich auch Presse und Politik. Immer wieder kommt der Vorwurf, die deutsche Politik sei nicht israel-kritisch genug oder auch zu israel-kritisch. Ihr merkt vielleicht, mit echten Fakten hat die Berichterstattung und Bewertung des Konfliktes nicht mehr so viel zu tun. Die deutsche Bewertung des eskalierten Konflikts tut sich entsprechend schwer, klare und durchsichtige Aussagen zu finden.

 

Und genauso geht es mir gerade, die ich diesen Text hier schreibe. Denn natürlich versuche ich irgendwie schwammig zu bleiben, weil man schneller als gedacht jemandem mit seinen Aussagen missfallen könnte. Der Diskurs darüber bleibt deswegen aber von fundamentaler Bedeutung. Also vergesst niemals: Antisemitismus ist keine Meinung und im Geschichtsunterricht aufzupassen, kann sehr bereichernd sein. Dass schreibe ich ganz unvoreingenommen, als Geschichts-Leistungskursschülerin.

 

Stellt Fragen und vergesst nicht euch selbst gegenüber kritisch zu sein!

 

von Greta G.

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