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Muttertag

Sonntag, den 8. Mai nennen wir Muttertag, das wisst ihr wahrscheinlich alle. Doch kanntet ihr auch schon die Geschichte, die hinter diesem Tag steckt?

Diese geht nämlich zurück bis in das alte Griechenland, wo schon damals Göttin Rhea, die Mutter von Zeus bei ihrem Frühlingsfest gehuldigt wurde. Sie war die Göttin der Fruchtbarkeit und vor allem der Mutterschaft, und wurde oft in einem Wagen dargestellt, der von Löwen gezogen wurde.

Die nächste Fortsetzung einer ähnlichen Tradition kam jedoch erst wieder im 13. Jahrhundert auf, als der noch heute gefeierte „Mothering Sunday“ ( Sonntag, 19. März ) , übersetzt Muttersonntag, eingeführt wurde. Die Tradition ging zwischendurch ein wenig verloren, wurde jedoch ca. 1913 „wiederbelebt“. An diesem Tag durften Kinder, vor allem aus wohlhabenderen Familien, ihre Mütter wiedersehen. Oft wurden als Geschenk selbstgepflückte Blumen mitgebracht. Dieser wird zwar bis heute gefeiert, aber eher in einigen Commonwealth Ländern sowie Irland und dem Vereinigtem Königreich.

Die moderne Form des Muttertags hat ihren Ursprung ein der frühen amerikanischen Frauenbewegung. In den 1860er Jahren organisierte Ann Maria Reeves Jarvis die sogenannten „Mütter- Freundschaftstage“, die den Opfern des Amerikanischen Bürgerkrieges nötige Unterstützung bieten sollen. Leider gelingt es Ann nicht, diese „Mütter-Freundschaftstage“ in der Nachkriegszeit durchzusetzen.

In Folge ihres Todes knüpfte aber ihre Tochter, Anna Marie Jarvis, daran an. Am 09. Mai 1908, Ann´s dritter Todestag, organisierte sie einen Gedenksgottesdienst zu Ehren ihrer Mutter. Dort verteilt Anna 500 weiße Nelken an andere Mütter. Dies war der ausschlaggebende Punkt zur Durchsetzung in der USA. Zukünftig trug man zu Ehren der eigenen Mutter eine farbige und zu Ehren verstorbener Mütter, eine weiße im Knopfloch. Der Kongress legte 1914 den „Mother`s Day“ als nationalen Feiertag fest. Überraschend war jedoch, was danach kam: Anna versucht prompt wieder, den nationalen Muttertag, was einst ihr Lebensziel gewesen war, abzuschaffen. Der Grund dafür ist die Kommerzialisierung, also der Muttertag wurde stark für die Industrie und den Handel ausgenutzt. Für den Kampf gegen ihren selbst eingeführten Nationaltag brachte sie viele Opfer. Anna musste sogar ins Gefängnis, sie verlor all ihr Geld und verstarb in Armut im November 1948.

Der Muttertag war nun nicht mehr zu bremsen, Er verbreitete sich schnell nach Europa aus, seit 1949 ist der Muttertag ein nicht gesetzlicher Feiertag in Deutschland .

Leider kam es zu einer weiteren Tragödie in der Geschichte des Muttertags. Nationalsozialisten instrumentalisierten den Tag zu Propagandazwecken . Dabei stellten sie die Frau in Erfüllung der „häuslichen Arbeit“ und „ Reproduktion des Volkes“ dar.

 

Es war also ein langer Weg, bis wir unseren heutigen Muttertag so fröhlich und unbeschwert in einigen Ländern der Welt feiern konnten, ein weiterer Grund, um ihn ein wenig mehr zu schätzen.

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